Jeder Mitarbeiter mit einer betrieblichen Altersversorgung bekommt zum 01.01.2022 mindestens 15% Zuschuss von seinem Arbeitgeber, wenn sich dieser durch die Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart.
Da dies in den meisten Fällen zutrifft, heißt das für alle mehr Geld im Rentenalter. Und das ist auch dringend nötig.
Was ist bei der betrieblichen Altersversorgung wichtig?
Wusstest Du, dass heutige Rentner im Schnitt nur 1.200 Euro an gesetzlicher Rente erhalten? Rentnerinnen übrigens nur 730 Euro monatlich. Davon werden dann noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge und gegebenenfalls Steuern abgezogen.
Viele lehnen sich an dieser Stelle entspannt zurück und verweisen auf Ihre letzte Renteninfo, die eine Gesamtrente von bis zu 3.000 Euro im Monat prognostiziert. Na, dann kann es doch gar nicht so schlimm sein mit der Rentenlücke, oder?!
Was leider nicht in konkreten Zahlen, sondern nur im Fließtext erwähnt wird, ist das Thema Kaufkraftverlust oder Inflation. Aktuell sind die Zeitungen wieder voll davon und es ist von Inflationsraten von bis zu 5% p.a. die Rede. Aber was heißt das konkret?
Welchen Einfluss hat die Inflation auf meine Rente?
Die durchschnittliche Inflationsrate der letzten 30 Jahre lag bei knapp 2% pro Jahr. Natürlich unterliegt sie Schwankungen und es gab Jahre in denen sie höher, aber auch niedriger war. Nur mal angenommen, sie würde auch die nächsten 30 Jahre im Schnitt bei 2% p.a. liegen – was im Moment vielleicht etwas optimistisch klingen mag- , hat sich die Kaufkraft Deines Geldes bis dahin nahezu halbiert! Dann kommen zwar immer noch 3.000 Euro jeden Monat aus der gesetzlichen Rentenversicherung auf Dein Konto, aber Du kannst Dir damit nur noch Waren im Wert von rund 1.600 Euro kaufen.
Im ersten Moment klingt das immer so weit weg und nicht greifbar. Aber überleg dir einfach mal, was Du vor 10, 15 oder 20 Jahren für eine Kugel Eis bezahlt hast. Und was kostet Sie heute? Merkst Du was?
Eine zusätzliche Versorgung ist deshalb unerlässlich, wenn man seinen gewohnten Lebensstil aufrechterhalten möchte.
Was muss ich heute sparen?
Die Faustformel hierfür besagt, dass eine monatliche Sparrate von 10-15% des aktuellen Bruttoeinkommens erforderlich ist, um eine auskömmliche Versorgung zu erreichen.
Auskömmliche Versorgung heißt übrigens kein Leben in Saus und Braus, sondern lediglich ein Grundrauschen. Dieses sorgt für ein Dach über dem Kopf, einen gefüllten Kühlschrank, Heizung und Strom. Für Reisen, ein neues Auto oder einfach nur Renovierungsarbeiten muss die Sparrate höher sein.
Dein Arbeitgeber muss Dich hier unterstützen, wenn Du ihn darauf ansprichst. Deine Einzahlung in eine Betriebsrente ist frei von Lohnsteuer und Sozialabgaben. Hinzu kommt der verpflichtende Arbeitgeberzuschuss. Dadurch verdoppelt sich in der Regel Deine Nettoeinzahlung.
Neben vielen anderen Möglichkeiten der Altersversorgung ist die Betriebsrente sicher einer der lukrativeren, aber auch nur ein Baustein. Mit der bAV alleine wirst Du Dein Versorgungsziel wohl nicht erreichen. Schon allein deswegen, weil in den meisten Fällen aktuell nur eine monatliche Sparrate von 284 Euro möglich ist. Wenn Du hierfür aber nur rund 135 Euro von Deinem Nettoeinkommen aufwenden musst, sollte dies in der Gesamtversorgung nicht fehlen.
Vielleicht hat Dein Arbeitgeber das Problem aber auch verstanden und geht über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus. Dann wird es im Vergleich zu anderen Sparformen nahezu unschlagbar.
Hier können Sie meinen Original-Artikel bei den Finanzberatern (BSC GmbH) lesen